Wir hatten über Nacht alle Luken dicht und das war gut so. um 3 Uhr kam der Südost-Wind mit voller Wucht und es hat angefangen heftig zu regnen. Unser Liegeplatz ist ideal, es gab keine Bewegung im Schiff, wir können das Schauspiel also genießen, ohne uns Sorgen zu machen. Das Geräusch des Windes und der prasselnde Regen an Deck lassen einen herrlich schlafen. Als wir um 8.00 Uhr aufwachen, ist es verhältnismäßig ruhig, aber am Nachmittag soll der Wind nochmal heftig zulegen. Wir bekommen Bilder aus Ciftlik – die Holzplanken sind aus den Jettys geholt worden, die Jetty-Skelette sehen irgendwie strange aus.
Nane macht Frühstück, backt Brot auf und kocht Kaffee irgendwann kommt der Skipper auch aus der Koje und braucht erst mal eine Tasse „braunes Wasser“, um wach zu werden. Nane überlegt schon, was sie aus den Resten im Kühlschrank machen kann und entscheidet sich für Pizza – also setzt sie den Teig gleich morgens an, denn er muss mindestens 4 bis 5 mal gehen, damit er gut wird.
Wir gehen in einer Regenpause duschen und schon unter der Dusche hören wir, dass der stürmische Wind wieder da ist. Also bekommen wir noch eine Regendusche on top auf dem Rückweg zum Boot. Dirk legt die Leinen raus – Süßwasser wird ihnen gut tun. Der Wind nimmt zu, wir haben fliegende Gischt und man sieht keine 10 Meter weit – irgendwie cool aber draußen wollten wir bei diesem Wetter nicht sein. Die Crews, die heute am Freitag zurück kommen und auch noch tanken müssen – das ist kein Spaß und schon gar kein schöner Abschluss.
Nane kocht die Tomatensoße für die Pizzen und Dirk hat die Wahl zwischen Pizza Tonno e Cipolle, Schinken oder Salami – naja am Ende wird es von allem „Ebbes“. Klar, dass der Teig für 2 Personen viel zu viel ist, also schreibt Nane die Crew der Il Sogno an, ob sie einen Mittagssnack wünschen, klar wünschen sie. 30 Minuten später kommen Hansi, Heinz und Mehmet, um die 6 Pizzen abzuholen. 3 verhaften sie gleich vor Ort und werden der Crew sagen, dass die 3 unter allen aufgeteilt werden müssen, dass sie nochmal was davon abkriegen – scheint also zu schmecken. Hansi braucht erstmal was zu trinken, denn sein Motor macht Probleme und wenn es schlimm kommt, dann gibt das ein Invest von ca. 100.000 Euro (nein ich habe mich nicht verschrieben!). Er meint, auf den Schreck langt kein Glas Wein, nicht mal eine ganze Flasche.
Es regnet, es stürmt und wir haben es herrlich gemütlich an Bord. Kurz vor 17 Uhr schreibt Hansi, dass sie mit dem Dinghi nochmal nach Marmaris wollen, ob sie uns mitnehmen sollen – Nane checkt die Regenvorhersage – NEIN Danke, besser nicht. Wir verabreden uns abends auf einen Abschiedsschluck, denn morgen um 8 Uhr werden sie abgeholt und es geht zurück nach Deutschland. Hansi kommt aber nächste Woche schon wieder und wird statt mit seiner Il Sogno mit dem Motorboot seines Schwagers unterwegs sein.
Dirk will noch einmal Pasta und Nane macht eine mildere Version von Penne Arrabiata. Wir können bei schwächer werdendem Regen im Cockpit essen und genießen die herbstliche Stimmung. Gegen 21.00 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Il Sogno. Nane bekommt eine Rosé-Sekt spendiert und natürlich muss die Flasche getrunken werden, bevor wir wieder gehen. Wir verabschieden uns von Hansis Crew, wünschen allen einen guten Heimflug und gehen bei Nieselregen zurück auf unsere Pura Vida. Wir können sorgenlos schlafen gehen und morgen noch das Beste aus dem Hafentag machen.